Adresse: Alte Gerichtsstraße 9 in 58802 Balve
Das Apartment befindet sich im alten Amtsgericht in Süd-West-Lage in der ersten Etage rechts. Der repräsentative Eingang liegt in der Alten Gerichtsstraße, direkt gegenüber dem Lohgerberhaus.
Das Drei-Zimmer-Apartement bietet mit ca. 65 qm Platz für 3-4 Personen. Im größeren Schlafzimmer zwei Einzelbetten (können leicht kombiniert werden), im kleineren Schlafzimmer ein Bett mit 1,40 m Breite.
Stilvolle Räume, geräumige Küche mit Essplatz. Mooreiche-Laminat. Couchgarnitur mit Schlafmöglichkeit im Wohnzimmer. Kleines Bad mit Dusche. Waschmaschine.
Was hat es mit den Balver Mammuts auf sich?
Verwandtschaft und zeitliches Vorkommen des Wollhaarmammuts
Wollhaarmammuts haben nachweislich auch den Balver Raum bevölkert.
Das späteiszeitliche Wollhaarmammut ist ein an kaltzeitliche Verhältnisse angepasster Vertreter der Familie der Elefanten. Wie sein entfernter Verwandte, der warmzeitliche Waldelefant, ist es ausgestorben und kein direkter Vorfahre der heutigen Elefanten. Das Mammut starb am Ende des Pleistozäns vor etwa 11 500 Jahren in Europa und Nordamerika aus. Nur auf der kleinen Insel Wrangel im Nördlichen Eismeer konnte sich bis vor etwa 4 000 Jahren eine Population von Zwergmammuten halten. Das Wollhaarmammut ist wohl das am besten untersuchte ausgestorbene Tier. Viele gut erhaltene Skelettfunde in Europa, Asien und Nordamerika und besonders die teilweise mit Haut, Haaren und Weichteilen überlieferten, tief gefrorenen Kadaver aus dem Dauerfrostboden von Nordsibirien, Nordkanada und Alaska ermöglichten weit gehende wissenschaftliche Studien.
Die Familie Elephantidae ist seit etwa 6 Millionen Jahren fossil nachgewiesen. Das späteiszeitliche Wollhaarmammut (Mammuthus primigenius) hat sich ausgehend von einer frühen Stammform der Elefanten (Primelephas) über den Südelefanten (Archidiskodon oder Mammuthus meridionalis) und den Steppenelefanten (Mammuthus trogontherii) entwickelt. Das Mammut ist ein entfernter Verwandter des Waldelefanten (Elephas antiquus), der in den zwischeneiszeitlichen Warmzeiten (Interglaziale) von Europa weit verbreitet war. Offensichtlich zog sich das an die Kaltzeiten angepasste Mammut in den Interglazialen in sein Kerngebiet in nördlichen Bereichen zurück und wurde durch den warmzeitlichen Waldelefanten ersetzt. Nach den 10 000 bis 20 000 Jahren dauernden Warmzeiten beschränkte sich der Lebensraum der wärmeliebenden Waldfauna wieder auf ihr Kerngebiet in Südeuropa. Das Mammut ist kein direkter Vorfahre der heutigen Elefanten. Nach morphologischen Vergleichen ist das Mammut näher verwandt mit dem heutigen Asiatischen (Indischen) Elefanten (Elephas maximus) als mit dem Afrikanischen Elefanten (Loxodonta africana). Genetische Untersuchungen von bruchstückhaft erhaltener Erbsubstanz (DNA) sind noch kontrovers.
Das Wollharmammut tritt in Mitteleuropa erstmals in der vorletzten Vergletscherung vor etwa 200 000 Jahren auf und war während der letzten Eiszeit in Europa, Asien und Nordamerika verbreitet. Allerdings sind aus den extremen Kaltzeiten (Hochglaziale) keine Funde bekannt. Am Ende des Pleistozäns vor 11 500 Jahren starb das Mammut in Europa und Nordamerika aus. Nur auf der kleinen Insel Wrangel im Nördlichen Eismeer konnte sich bis vor etwa 4 000 Jahren eine Population von Zwergmammuten halten.
Südlich der Alpen lebte in dieser Zeit der wärmeliebende Waldelefant. Einige wenige Funde des Wollhaarmammuts in Norditalien zeigen, dass das an die Kälte angepasste Mammut äusserst selten, möglicherweise im Hochglazial, die Alpen im Osten und Westen umging.
Die Verwandtschaftsbeziehungen der Familie der Elefanten (Elephantidae) Die Verwandtschaftsbeziehungen der Familie der Elefanten (Elephantidae) (Illustration nach B. Engesser, O. Fejfar & P. Major 1996).
Die geografische Verbreitung des Mammuts in Europa, Asien und Nordamerika. Die Karte zeigt die Situation während der letzten maximalen Vergletscherung vor ca. 25 000 Jahren. Die Mammut-Fundorte in den Eiszonen stammen aus einer früheren oder späteren Zeit (nach Engesser et al. 1996).
Mächtige Bullen und Zwergformen
Das Mammut hatte mit einer Schulterhöhe von 3,00–3,50 m im Allgemeinen die Grösse des heutigen Asiatischen (Indischen) Elefanten und wog 4–5 Tonnen. Die grössten Bullen erreichten knapp 4 m Höhe. Der heutige Afrikanische Elefant wird noch etwas grösser. Zwergformen eines Mammuts von 2 m Schulterhöhe sind von einer kalifornischen Insel bekannt. Nur noch 1,80 m Höhe erreichten die jüngsten Funde einer isolierten Population auf der kleinen Wrangel-Insel im Nördlichen Eismeer.
Die Skelettfunde von Niederweningen stammen von verschieden grossen Tieren. Die auf den zweitgrössten Knochen des Fundes 1890/91 aufbauende Mammutrekonstruktion im Zoologischen Museum der Universität Zürich hat eine Schulterhöhe von 3,20 m. Daneben gibt es Knochen und Zähne von kleineren, vermutlich weiblichen Tieren. Das ganz junge Mammutkalb war kaum einen Meter hoch.
Durch geografische Isolation einzelner Populationen entwickelten sich Zwergformen auf Inseln. So fand man auf den kalifornischen Channel Islands knapp 2 m grosse Verwandte (Mammuthus exilis) des nordamerikanischen Mammuts (Mammuthus columbi). Auf der kleinen Wrangel-Insel im Nördlichen Eismeer lebten bis vor etwa 4 000 Jahren Zwergmammute (Mammuthus primigenius), die gerade noch 1,80 m hoch wurden.
Der Mensch im Grössenvergleich mit dem Zwergmammut, dem Afrikanischen und Asiatischen (Indischen) Elefanten sowie dem Wollhaarmammut (Illustration R. Kindlimann). Gebiss, Zahnwechsel und Nahrung Das Gebiss der Elefanten ist auf zwei grosse Stosszähne in den Oberkiefern und auf je drei Milchbackenzähne und drei Dauerbackenzähne pro Kieferhälfte unten und oben reduziert. Heutige Elefanten fressen pro Tag etwa 250 kg pflanzliches Material wie Gras, Zweige, Rinde, Wurzeln und Früchte und trinken 140–200 Liter Wasser. Das späteiszeitliche Mammut war vermutlich genügsamer und fand offensichtlich in den damaligen Grassteppen und lockeren Wäldern ausserhalb der vergletscherten Gebiete genügend Nahrung.
Die beiden Stosszähne im Oberkiefer entsprechen den zweiten Schneidezähnen. Sie bestehen praktisch nur aus Zahnbein (Elfenbein); nur bei jungen Stosszähnen ist oberflächlich noch etwas Zahnschmelz ausgebildet. Bei erwachsenen Tieren sind sie spiralig gedreht nach oben gekrümmt und weisen mit den Spitzen nach innen. Die grössten Stosszähne erreichten eine Länge von 4 m, einen Durchmesser von 20 cm und ein Gewicht von etwa 100 kg. Meist sind sie aber kleiner wie in Niederweningen, wo im «Mammutloch» von 1890/91 sechs relativ schlanke, maximal 1,80 m messende Stosszähne gefunden wurden. Vermutlich stammen sie von weiblichen Tieren. Der 2,50 m lange, ausgezeichnet erhaltene Stosszahn aus der Baugrube 2004 gehörte vermutlich einem älteren Mammutbullen.
Jeder Backenzahn wandert im Kiefer von hinten nach vorn, wird dabei allmählich abgenutzt und anschliessend durch seinen Nachfolger ersetzt (horizontaler Zahnwechsel). Jeder nachfolgende Zahn ist grösser als sein Vorgänger und besteht aus einer grösseren Anzahl Lamellen. Jede Lamelle besteht aus Zahnschmelz, der innen mit Zahnbein ausgefüllt ist. Die einzelnen Lamellen eines Zahnes werden durch Kronenzement zusammengehalten. Bei der unterschiedlichen Abnützung von hartem Schmelz sowie weicherem Zahnbein und Zement entsteht eine raspelartige Reibfläche, mit der harte Gräser zerrieben werden können. Im Prinzip ist immer nur ein Zahn pro Kieferhälfte (oben und unten) im Gebrauch, also vier Zähne insgesamt.
Freilebende Elefanten sind rund 20 Stunden pro Tag mit der Nahrungsaufnahme beschäftigt. Als schlechte Futterverwerter produzieren sie viel Dung, der reich an unverdauter Zellulose ist. Dem späteiszeitlichen Mammut standen in den damaligen Grassteppen (der so genannten Mammutsteppe) und lockeren Wäldern offensichtlich genügend Pflanzen zur Verfügung. Isotopen-geochemische Untersuchungen am Zahnschmelz von Mammuten aus Europa, Sibirien und Alaska zeigen niedrige 13C/12C- aber hohe 15N/14N-Verhältnisse an, was auf eine hauptsächliche Ernährung von trockenem Gras hinweist. Mageninhalt aus den tief gefrorenen Mammutkadavern Sibiriens zeigen, dass sie neben Gras und Zweigen auch Kräuter und Blumen abweideten. Die langen und kalten Winter waren für die in Gruppen wandernden Muttertiere mit ihren Jungen sehr hart. Die erwachsenen Mammutbullen lebten vermutlich als Einzelgänger. Möglicherweise unternahmen die grossen Pflanzenfresser weite saisonale Wanderungen und wechselten vom Winterquartier im milderen Tiefland jeweils im Sommer in die pflanzenreichen Flusstäler und Seengebiete.
Der Schnitt durch den Schädel einer 33jährigen Indischen Elefantenkuh Der Schnitt durch den Schädel einer 33jährigen Indischen Elefantenkuh im Zahnwechsel zeigt die jeweils in Funktion stehenden fünften und sechsten Backenzähne des Unterkiefers (im Vordergrund) und des Oberkiefers (im Hintergrund) (Präparat Zoo Zürich, Foto R. Kindlimann).
Dicke Haut, dichtes Fell und kleine Ohren als Kälteschutz
Das späteiszeitliche Wollhaarmammut hatte als Schutz gegen die Kälte eine 8–9 cm dicke Fettschicht unter der etwa 3 cm dicken Haut und trug ein dichtes Fell aus 4–5 cm langen Wollhaaren und bis zu 1 m langen Grannenhaaren. Die Ohren waren klein und der Schwanz relativ kurz.
Von äusserst seltenen Funden aus dem Dauerfrostboden Sibiriens stammen detaillierte Informationen von tiefgefrorenen, teilweise mumifizierten Weichteilen des Wollhaarmammuts. Die Haare der Mammutkadaver haben eine rötlichbraune oder gelblichbraune Farbe, waren ursprünglich aber wohl schwarzbraun. Die Ohren, die beim heutigen Afrikanischen Elefanten besonders gross sind, waren beim Mammut auffallend klein und grösstenteils im Fell verborgen. Der Schwanz war kurz, was ebenfalls als Anpassung an das Eiszeitklima gedeutet wird. Der muskulöse Rüssel war sicher wie bei den heutigen Elefanten ein wichtiges Greiforgan. Bei zwei Mammutfunden in Sibirien ist sogar das Rüsselende erhalten, das über den Nasenlöchern einen fingerartigen Fortsatz besitzt, der gegen einen lippenartigen unteren Rand greifen konnte.
Wachstum und Fortpflanzung
Das eiszeitliche Wollhaarmammut konnte wohl wie die heutigen Elefanten 50–70 Jahre alt werden. Die Geschlechtsreife erreichte es mit etwa 10 Jahren. Nach einer Tragzeit von etwa 22 Monaten wurden die Jungtiere geboren.
Heutige Elefanten werden im Alter von etwa 10 Jahren geschlechstreif. Die Tragzeit dauerte vermutlich wie heute rund 22 Monate. Die frisch geborenen Kälber waren etwa 1 m hoch und wogen gegen 100 kg. Das in Niederweningen 1890/91 gefundene Mammutkalb besass wie die heutigen Elefantenkälber je einen ersten und zweiten Milchbackenzahn in jeder Kieferhälfte. Da auf den Zahnoberseiten noch keine Abnützungsspuren erkennbar sind, muss das Jungtier umgekommen sein bevor es zwei Monate alt war. Ab diesem Alter kauen die heutigen Elefanten erstmals hartfaserige Nahrung wie Gras, als Ergänzung zur nahrhaften Muttermilch. Das maximale Alter heutiger Elefanten beträgt 50 – 70 Jahre. Dann sind die sechsten und damit letzten Backenzähne vollständig abgekaut und die Tiere verhungern allmählich. Wildlebende Elefanten sterben heute aber meistens im Alter von 30 – 40 Jahren.
Das Aussterben des Mammuts
Das rasche und fast vollständige Aussterben des Mammuts vor ca. 11 500 Jahren wird zur Zeit von den meisten Wissenschaftern mit einer dramatischen Klimaänderung erklärt. Ein rascher Temperaturanstieg und vermehrte Niederschläge setzten die an das kalte Klima angepassten Eiszeitriesen unter Anpassungsstress und brachten deren Nahrungsgrundlage, die weiten Grassteppen, zum Verschwinden.
Nach einer anderen Hypothese rottete der Mensch die Mammute als Jagdbeute aus, da er sich dank der Klimaerwärmung rasch vermehrte. Das scheint mit den damals vorhandenen einfachen Waffen unwahrscheinlich, da allein schon die dicke Haut und Fettschicht für Holzspeere und Steinklingen nur schwer zu durchdringen waren. Allenfalls konnten junge, kranke oder geschwächte Tiere erbeutet werden. Eindeutig belegt ist die menschliche Nutzung von Knochen, Zähnen und des zähen Elfenbeins.
Nach der neuesten Hypothese wäre das Mammut in kürzester Zeit von einer sich epidemieartig ausbreitenden Infektionskrankheit dahin gerafft worden. Eine solche aids-ähnliche Seuche ist sehr unwahrscheinlich, da sie kaum gleichzeitig Europa, Asien und Nordamerika betroffen, sondern nur einzelne Populationen geschwächt hätte.